Text und Fotos: Ingrid Kunst (AZ)
Gezackte Pfeile und aufgemalte Abbiegespuren in bunten Kreidefarben auf den Straßen dienten als Wegweiser, so konnten die Besucher des „Offenen Tags der Energiewende“ am Sonntag den Weg kaum verfehlen.
Erstmals hatte „Verena e.V.“, der Verein für erneuerbare Energien in Ahlen, unter dem Motto „Offener Tag der Energiewende … was habe ich zuhause umgesetzt!“ zum Besuch von vier verschiedenen Projekten in Ahlen und Vorhelm eingeladen, bei denen regenerative Energien für das eigene Haus genutzt werden.
Rund 50 Besucher steuerten bei bestem Sonnenstromwetter größtenteils mit dem Fahrrad die verschiedenen Stationen an, deren Betreiber bis in den Nachmittag die einzelnen Maßnahmen zur Energieeinsparung erklärten und individuelle Fragen beantworteten.
Beginnend auf dem Hof Klockenbusch/Wichmann, warteten eine Fülle von Informationen, Zahlen und Werte auf die Teilnehmer. Ludger Wichmann zeigte im sanierten Hof aus dem Jahr 1952 am Alten Postweg, wie seine kombinierte Anlage aus Solarthermie, PV-Anlage, Balkonkraftwerk und Blockheizkraftwerk Sonnenenergie nutzt und in Strom umwandelt.
Auf dem gleichen Gelände stellte Hubertus Pieper von der Verbraucherzentrale Ahlen sein privates KfW-Haus 70 aus dem Jahr 2009 vor, das „bewusst kompakt und nachhaltig gebaut“ sei. Durch die Nutzung regenerativer Energie darf es den Titel „Plus-Energie-Haus“ tragen, das für eine neutrale CO2-Bilanz steht. Als Besonderheiten hob Pieper die kleine optimierte Wohnfläche von 30 Quadratmetern pro Person, große Fenster, Holzbauweise, gute Wärmedämmung und als regenerative Technik den Pelletofen, Solarthermie, Photovoltaik und Balkonkraftwerk hervor. Die meisten Fragen, die er beantwortete, drehten sich um das Nachrüsten von PV-Anlagen mit Speicher.
Ein weiteres Haus am Alten Postweg nutzt Wärmepumpe, Solarthermie mit Holzpelletheizung, PV-Anlage mit Speicher für behagliche Temperaturen im Haus, Warmwasser und zum Betanken eines Elektroautos.
Weiter ging es zur Alten Beckumer Straße, wo Dietrich Krain sein Wohnhaus in Holzrahmenbauweise aus dem Jahr 2019 in vielen Einzelheiten vorstellte. Hier versorgt eine PV-Anlage mit Batteriespeicher eine Wärmepumpe und ein E-Auto mit Energie.
In Vorhelm zeigte Hubert Humberg in einem sanierten Dreifamilienhaus von 1981 eine Mieterstrom-Verteilung, die von einer PV-Anlage mit Batteriespeicher gespeist wird. Bei ihm hatten die Besucher vor allem Fragen zur Technik, dem Tarif „My Ahlen“ und der Vertragsgestaltung mit den Mietern.
Der Verena-Vorsitzende Wichmann zeigte sich am Ende der fünfstündigen Aktion sehr zufrieden. Die meisten Fragen der Besucher habe es zum Thema Wärmepumpe und Batteriespeicher gegeben. „Wir sind beim nächsten offenen Tag der Energiewende“ wieder dabei.