Am 15.01.2024 luden wir als Verena e. V. zu Frank Farenskis Kinofilm „Leben ohne Energiekosten“ ein (siehe Beitrag hier).
Aus dem Film und der darauffolgenden Diskussionsrunde ergaben sich aus unserer Vereins-Sicht folgende Kernpunkte, die wir gerne noch weiter in die Öffentlichkeit streuen möchten. Denn daraus ergaben sich lohneswerte Möglichkeiten, die wir als Bürger jetzt schon zu unseren Gunsten umsetzen können!
Die Klimakrise hat bereits Auswirkungen und wird alle betreffen
Wieso und was kann man machen?
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- Durch Klimaveränderungen leiden bestehende Strukturen (und damit Menschen) und sind immer schwieriger aufrecht zu halten
- Auswirkungen gibt es bereits in anderen Ländern (z. B. in Form von Überschwemmungen); auch Kriege um die schwindende Resourcen sind denkbar
- Die gute Nachricht ist, dass normale Bürger gegensteuern können – ohne politische Vorgaben UND zu eigenem (nicht nur finanziellem) Nutzen
Gerücht ‚Alte Gebäude sind nicht ohne massive Maßnahmen energieeffizient umrüstbar‘
Wieso ist das ein Gerücht und was kann man dann machen?
- Die Beispiele des Films widerlegen das Gerücht eindrucksvoll – hier Video-Links zu umgerüsteten Altgebäuden und wie sich die berechnen lassen
- Möglich Maßnahmen sind:
- Dämmen des Kellerbodens; tw. sogar in Eigenarbeit möglich (statt der aufwändigen Voll-Dämmung innen wie außen)
- Heizung schrittweise auf Wärmepumpe umstellen (die alte, ggf. noch gute Heizung kommt nur zum Einsatz, wenn Leistung Wärmepumpe nicht reicht)
- Schrittweise Umstellung auf eine voll-elektrische Infrastruktur, d. h.
- kleinere Maßnahmen wie z. B. Induktionsherd statt Gasherd,
- Stromproduktion über Solarmodule,
- strombetriebene Wärmepumpe,
- ggf. Stromspeicherung über Batterien,
- Umstieg auf Elektroautos, die über Vehicle-to-X-Schnittstelle auch Batterie sein können
Kostenneutralität von Umrüstungen
Wieso und was bedeutet das?
- Betriebskosten von Bestandsanlagen steigen (Strom/Gas-Preise; CO² Abgaben …) und kommen verrechnet genauso teuer wie die Umrüstmaßnahmen …
- … aber sobald die Umrüstmaßnahmen abbezahlt sind, ist der eigene Strom kostenfrei (und auch die ggf. angeschlossene Heizung und Elektroauto-Stromkosten)
Warten auf neuste ‚Retter‘-Technologien lohnt nicht
Wieso und was kann man stattdessen machen?
- Neue, unetablierte Technologien brauchen 20-30 Jahre, bis sie für den Bürger am Markt verfügbar sind (wie „Scientists for future“-Wissenschaftler Dr. Klafka bereits in diesem Verena-Themenabend erklärte)
- Aktuelle Technologien sind risikoloser und bringen jetzt schon was (für Klima, Unabhängigkeit von Versorgern, Kostensicherheit etc.)
- Beispiele: Statt Warten auf noch bessere Batterien lieber die aktuell etablierten und reichlich verfügbaren nehmen; statt Wasserstoff-Technologien abwarten besser jetzt schon mit z. B. Photovoltaik heizen
Fehlende Handwerker
Wieso und was kann man machen?
- Nach dem Kinofilm stellte Frank Farenski noch einmal heraus, dass es bei Handwerkern tw. noch ein KnowHow-, Beratungs- und Verfügbarkeits-Defizit gibt
- In der darauffolgenden Diskussion bestätigten dies einige der Besucher auch für Ahlen (als eigennütziger Verein darf Verena keine konkrete Tipps für Handwerke nennen – Sie könnten aber z. B. ihren Bezirksschornsteinfeger fragen)
Vorbereitung EAuto als Speicher
Wieso und was bedeutet das?
- Reif für breiten Bürger-Einsatz ist die Technologie, das EAuto als Speicher für das Eigenheim zu nutzen (Stichwörter „Vehicle-to-Grid (V2G)“ bzw. „Vehicle-to-Home“)
- Wer Umrüstungen plant, kann anfangen, V2G/V2H in sein Gesamkonzept (und beim EAuto-Kauf) mit einzubeziehen
Die eigenen Angewohnheiten zu ändern ist auch Energiewende und Klimakrise-Bekämpfung
Wie und was bedeutet das?
- Fossile Brennstoffe sind a) begrenzt, b) zunehmend teuer und c) für die Verbrennung zu schade bzw. bedenklich
- Alle drei genannten Punkte kann man angehen, wenn man sich Angewohnheiten ändert, die direkt oder indirekt Brennstoffe verfeuern
- Beispiele
- Plastik-Verpackungen vermeiden, die nur ‚eine Lebenszeit vom Markt bis nach Hause‘ haben, bevor sie im Müll landen (und damit in Deutschland überwiegend zur „“thermischen Verwertung“ d. h. Verbrennung kommt)
- Einweg-Kaffeebecher durch Mehrweg
- Heizungswärme nicht verschwenden
- Heizungswärme idealerweise NICHT mit fossilen Energien herstellen