Muss mein Kaminofen jetzt raus?

„Muss ich jetzt meinen Kaminofen austauschen?“ Diese Frage stellen sich zurzeit viele Kaminofenbetreiber, nachdem eine neue Bundes Immissionsschutz Verordnung zum 31. März strengere Schadstoffnormen festgesetzt hat.

Die Antwort darauf gab der Ahlener Schornsteinfegermeister Simon Holz, der seit Beginn des Jahres den Kehrbezirk 6 leitet, in einem Vortrag, zu dem VERENA e.V. (Verein für Regenerative Energien Ahlen) und die VHS Ahlen ins Bürgerzentrum eingeladen hatten.

Sie lautet: bis Ende 2024 haben Besitzer von älteren Kaminöfen noch Zeit, ihre Anlage umzustellen. Betroffen sind Kaminöfen, die zwischen dem 1. Januar 1995 und dem 21. März 2010 installiert wurden.

Ab dem 31.12.2024 gelten für sie folgende Grenzwerte:

  • maximal 4,0 Gramm Kohlenmonoxid je Kubikmeter Abgas
  • maximal 0,15 Gramm Feinstaub je Kubikmeter Abgas

Die Grenzwerte betreffen Kamine, Kamin-, Kachel-, Pellet-, Hackschnitzel-, Scheitholz- und Kohleofen.

Festgestellt werden diese Werte vom zuständigen Schornsteinfeger und dieser bescheinigt, ob der Kaminofen weiter betrieben werden kann oder nicht. Das Gesetz lässt Ausnahmen zu, u.a. offene Kamine.  „Ist der Messbescheid des Schornsteinfegers also negativ,“ so Holz, „muss der Betreiber tätig werden. Sonst handelt er ordnungswidrig.“

„Gibt es die Möglichkeit der Nachrüstung?“ kam spontan die Frage aus dem Publikum. „Ja, die gibt es,“ erklärte Holz. Allerdings nur bei zu hoher Staubbelastung. Diese könne mit Filtern reduziert werden. „Das kann aber je nach Filterwahl teuer (2000 – 3000 € für Aktivfilter) oder – bei den günstigeren Passivfiltern – sehr wartungsintensiv sein.“  Ist der CO-Wert zu hoch, sei eine Nachrüstung nicht möglich.

Für einen neuen Kaminofen spreche aber die deutlich höhere Qualität dieser Öfen. Holz nannte diese Vorteile:“ Höherer Wirkungsgrad, weniger Brennstoff, saubere Verbrennung und wenige Rückstände.“ In jedem Fall empfahl Holz eine Rücksprache mit dem zuständigen Schornsteinfeger.

Interessant für viele Zuhörer war der abschließende Ausblick auf die Möglichkeit, Kaminöfen als Hybridvariante zu betreiben. So kann man z.B. einen Heizungs-Pufferspeicher an den Kaminofen anschließen und so die Warmwasserversorgung des Hauses unterstützen. Und das ganz im Sinne des Klimaschutzes unter Verzicht auf fossile Energien.