Verena-Verein zum Weltklimagipfel

 „Energiewende muss vor Ort passieren“

Von unserem Redaktionsmitglied Dominik Lange

 

Ahlen (at). Am kommenden Freitag, 11. Dezember, endet in Paris nach zwei Wochen der Weltklimagipfel. Die Mitglieder des Vereins für erneuerbare Energien Ahlen (Verena) verfolgen das Geschehen in Frankreich mit gemischten Gefühlen.

 

„Es ist gut, dass jetzt viel über die Klimakatastrophe berichtet wird“, teilte Vorstandsmitglied Anne Bussmann auf „AT“-Anfrage mit. Hoffnungen verbinde der Verein mit der Klimakonferenz nicht, da die Ergebnisse nur der kleinste gemeinsame Nenner seien, die Katastrophe aber kaum aufzuhalten sei. „Die politischen Schönwetterreden zum Auftakt lassen zwar hoffen, dass es vielleicht tatsächlich einen hoffnungsvollen Beschluss zum Ende der Konferenz gibt“, so Bussmann weiter. „Doch gilt es, dass alle beteiligten Nationen guten Willens sind, den gefassten Beschluss auf nationaler Ebene umzusetzen.“ Aufgrund der Erfahrungen mit früheren Klimakonferenzen sei der Verein skeptisch, dass dies tatsächlich geschehe.

 

 

Verena

Inhaltlich sei das größte Problem die Verbrennung fossiler Energien, insbesondere die weltweit steigende Verbrennung von Kohle. Einziger Ausweg seien die erneuerbaren Energien. „Es ist unbedingt erforderlich, so schnell wie möglich die weltweite Energieversorgung umzustellen“, meint Bussmann. „Nur wenn die erneuerbaren Energien weltweit günstiger werden als die fossilen Energien, gibt es eine Chance für das Überleben der zivilisierten Menschheit.“ Deutschland sollte beim Umstieg die Führungsrolle übernehmen. Doch die großen Energieversorger hätten eine starke Lobby. Dies verzögere und behindere den Umstieg.

 

Ihre Informationen bezögen die Vereinsmitglieder unter anderem aus den Börsennachrichten, wie Bussmann erläutert: „Der Norwegische Pensionsfonds, die Allianz, die AXA – sie alle steigen aus den Geschäften mit der Kohle aus. Das macht Hoffnung.“

 

Auch im Kleinen ließe sich ein Beitrag zum Klimaschutz leisten. „Es gibt seit fünf Jahren ein Klimaschutzkonzept für die Stadt Ahlen, das viele Vorschläge enthält, die noch umzusetzen sind“, sagt Bussmann. „Dies gilt für die Bürger wie für die Kommune.“ Dazu gehörten Energieeinsparung durch Wärmedämmung an Gebäuden oder die Senkung des Stromverbrauchs, die Stromerzeugung durch Solar-, Wind- oder Biogasanlagen, umweltfreundlicher Transport oder ein Umdenken beim Fleischkonsum. „Die Energiewende muss vor Ort passieren“, so Bussmann. Viele Bürger seien bereit, ihren Beitrag dazu zu leisten.